Mag die Liebe auch noch so gross sein, eine Beziehung ist dennoch ein empfindsames Pflänzchen, welches regelmässig gepflegt werden muss. Dass das viele Paare in der Hektik des Alltags nicht ausreichend tun, belegen die Scheidungsraten: Mehr als jede zweite Ehe wird nach ein paar Jahren wieder geschieden.
Das muss aber nicht sein. Wenn man einige Punkte beachtet und umsetzt, so darf man sehr wohl die Hoffnung haben, auch seine goldene Hochzeit noch glücklich zusammen feiern zu können. Es erfordert nur ein wenig Überlegung und Energie, um die Ehe munter und am Leben zu erhalten.
Die richtige Beziehungspflege ist keine Kunst, es geht einfach nur um das gewusst wie. Manche Dinge erscheinen sogar recht banal, haben aber eine positive Wirkung, wie sie Wasser und Dünger für eine Pflanze auch haben – ebenfalls banale Dinge.
Gerade wenn man geheiratet hat, ist die Gefahr gross, dass man den Partner auf Dauer für selbstverständlich hält und ihn und seine Leistungen nicht mehr angemessen würdigt. Deshalb ist es sehr wichtig, sich gegenseitig immer wieder zu sagen, was man aneinander schätzt und den anderen für seinen Beitrag zum Alltag, der Beziehung und sogar zum Beitrag im Haushalt regelmässig zu loben.
Es ist nicht selbstverständlich, dass er immer den Ölwechsel macht – daher sagen Sie ihm jedes Mal, wie sehr Sie seine Mühe schätzen. Und es ist auch nicht selbstverständlich, dass sie immer dafür sorgt, dass der Kühlschrank gut gefüllt ist und das Essen wunderbar schmeckt – also drücken Sie Ihre Anerkennung und Ihre Dankbarkeit dafür immer wieder aus. Wiederholungen machen dabei gar nichts – solange die Äusserung ernst gemeint ist, hören wir sie gerne noch einmal.
Einen echter Beziehungskiller stellen das Herumreiten auf den angeblichen Schwächen des Partners, die man ständig bekrittelt, sowie der Versuch, den anderen mit aller Macht um zu erziehen und ihn zum idealen Partner zu formen, dar.
Jeder Mensch hat kleine Eigenheiten und so genannte Schwächen, die er sich nicht abgewöhnen kann oder will. Dann erzählt man eben manchmal etwas laue Witze, dann hat sie eben einen Schuhtick, und dann liebt er es eben, am Sonntagmorgen krümelnd im Bett die Zeitung zu lesen – na und? Gewöhnen Sie sich daran und nörgeln Sie (wenn Sie schon nörgeln müssen) NIE in der Öffentlichkeit – etwas Schlimmeres können Sie Ihrem Partner gar nicht an tun.
Einer der tödlichsten Fehler, den viele Paare leider in ihrer Beziehung machen, ist es, den Sex zu instrumentalisieren und als Waffe oder Belohnung zu benutzen. Wenn man sich gestritten hat und auf den anderen sauer ist, so wird er verweigert, gibt der andere endlich nach oder hat er oder sie ein Opfer gebracht, so wird er als Belohnung gewährt.
Diese Instrumentalisierung hat aber leider die fatale Folge, dass aus einem wichtigen und natürlichen Element einer erfüllenden Beziehung eine eingeschränkte Tätigkeit mit Bedingungen, Wenn’s und Aber’s wird, die in einem kalkulierten Machtspiel eingesetzt wird. Dies kann die Lust, die am Anfang noch so selbstverständlich war, sehr schnell abtöten und eher zur Pflichtveranstaltung oder zur gnädig gewährten Gunst machen.
Natürlich kann es einmal sein, dass man aufgrund einer Verärgerung absolut keine Lust auf Sex hat. Dann sollte man das aber deutlich machen und zu verstehen geben, dass diese Unlust einfach Unlust und keine Bestrafung ist. Und auf jeden Fall sollte man nie den Körperkontakt, das Gutenacht-Küsschen oder eine Umarmung verweigern – dann hat man Sex wirklich als Waffe missbraucht.
Es ist auch sehr wohltuend für die Beziehung, wenn Sie sich immer wieder einmal ein kleines Geschenk oder eine Überraschung für Ihren Partner überlegen. Damit demonstrieren Sie jedes Mal erneut, dass Ihnen sein oder ihre Glück am Herzen liegt und Sie bereit sind, aktiv daran zu denken und etwas dafür zu tun. Dazu sind keine teuren Geschenke nötig – die Lieblingssorte Schokolade, die man extra besorgt, Karten für einen Film, von dem man weiss, dass der andere ihn unheimlich gerne sehen möchte, oder das Zettelchen mit dem Herzchen und dem &qout;Ich liebe dich&qout;, welches unter dem Frühstücksbrötchen versteckt ist, gehen echt zu Herzen und sind Dünger für die Liebe.
Und vor allem sollten Sie viel miteinander reden. Was bewegt Sie, was ärgert oder stört Sie, was würden Sie sich wünschen, worüber sind Sie sauer – all dies sollten Sie sich regelmässig und rechtzeitig mitteilen. Denn es ist utopisch zu glauben, der Partner könne Gedanken lesen und müsse doch selber wissen, welche Laus Ihnen über die Leber gelaufen ist. Also Mund auf und zeitnah darüber gesprochen; so kann sich gar nicht erst langer Groll aufstauen, der dann irgendwann überzogen explodiert.
Selbst die beste Beziehungspflege kann natürlich nicht garantieren, dass Ihre Beziehung den Lauf der Zeit gut übersteht, denn Menschen sind dynamisch, verändern sich und können sich auch auseinander entwickeln. Aber die richtige Pflege der Beziehung erhöht die Chancen enorm, dass Sie auch nach etlichen Jahren immer noch genau wissen und spüren, warum Sie diesem wunderbaren Menschen einmal Ihr Jawort gegeben haben.
Bilder: iStockphoto.com - ID 384054
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