Jung gefreit hat nie gereut – stimmt diese alte Regel überhaupt? Die Wissenschaft sagt ja, die Lebenserfahrung liefert andere Erkenntnisse. Wann das perfekte Hochzeitsalter ist, lesen Sie hier.

Junges Paar steht verliebt am Treppengeländer

Wissenschaft vs. Lebenserfahrung

Das perfekte Heiratsalter – gibt es das überhaupt? Die Antwort mag überraschen, denn sie lautet eindeutig ja. Wissenschaftler haben sich nämlich eingehend mit dieser Frage beschäftigt. Ein Soziologe aus Amerika untersuchte an der Universität von Utah, in welchem Alter Ehen geschlossen werden, die am längsten halten. Seine Untersuchungen ergaben eindeutig, dass Ehen, die zwischen dem 25. und dem 32. Lebensjahr geschlossen werden, die geringste Scheidungsquote aufweisen.

Ganz junge Ehepaare weisen die höchste Scheidungsrate auf

Heiraten Paare in sehr jungen Jahren, also vor dem 25. Lebensjahr, dann scheitert die Ehe am häufigsten. Die Gründe liegen in der persönlichen Entwicklung der jungen Frauen und Männer. Im Teenageralter verändern sich die Menschen am stärksten. So manches Mädchen im Hochzeitskleid wird erst in den Folgejahren zu der Frau, die sie eigentlich ist und schlägt dabei ihren Mann in die Flucht. Umgekehrt gilt dasselbe. Auch junge Männer verändern sich zwischen dem 16. und 25. Lebensjahr besonders stark und entwickeln erst spät ihr Persönlichkeitsprofil. Das wundert sich die Ehefrau zurecht, was eigentlich aus dem stillen, verträumten Mann geworden ist, der mit Mitte Zwanzig zum absoluten Party-Crack avanciert.

Mit dem Job kommt die Stabilität

Erst mit 30 tritt eine sichere wirtschaftliche Basis in den Vordergrund, mit der auch ein gewisses Maß an Reife einhergeht. Der Job und der regelmäßige Alltag schleifen aus vorwiegend selbstbezogenen jungen Menschen familien- und beziehungstaugliche Partner. Ist einmal eine wirtschaftlich stabile Basis dar, beschäftigen sie sich ernsthaft damit, sich niederzulassen und eine eigene Familie zu gründen. Schließen Paare um die 30 eine Ehe, ist es ein ausgesprochen günstiger Zeitpunkt, glaubt man den amerikanischen Untersuchungen. Doch schon zwei Jahre später kann es bereits ganz anders aussehen.

Je älter die Partner bei der Eheschließung sind, desto höher ist das Scheidungsrisiko

In einer Erhebung vom „National Survey on Family Growth“ ist zu lesen, dass das Risiko sich scheiden zu lassen jedes Jahr um 5 % ansteigt, bezogen auf das Alter bei der Eheschließung ab dem 32. Lebensjahr. Die Scheidungsrate ist also zwischen 25 und 32 am geringsten.

Heiraten Partner im Alter von 33 Jahren, ist die Scheidungsrate um 5 % höher, im Alter von 34 Jahren sogar um 10 % höher als mit 32. Woran das liegt, erklärt das amerikanische Institut damit: Menschen, die spät heiraten, gehen davon aus, dass eine Ehe ohnehin nicht hält. Sie sind nicht so engagiert, die Beziehung am Leben zu halten. Wer das liest, mag die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, denn die Lebenserfahrung steht konträr zu den Studien.

Lebenserfahrung besiegt Statistik

Die gute Nachricht ist, dass jede Ehe Chancen hat, nicht geschieden zu werden. Welches Alter ideal ist, hängt nämlich von vielen einzelnen Faktoren ab. Wenn Ehepartner sich wünschen, dass ihre Ehe hält, müssen sie sich darum kümmern, dass sie die Ehe lebendig gestalten. Das ist keine Frage des Alters und erst recht keine Frage des Zeitpunkts der Eheschließung. Wenn ältere Paare vor den Traualtar treten und JA sagen, dann hilft das Wissen um die 5 % Schritte der steigenden Scheidungsrate überhaupt nicht weiter. Einen perfekten Zeitpunkt gibt es ohnehin nicht. Es kommt auf die Ernsthaftigkeit an, mit der Braut und Bräutigam den gemeinsamen Bund für das Leben schließen.

Eheschließung zwischen 25 und 35

Abgesehen von den amerikanischen Studien, die diesen Lebensabschnitt als ideal für eine Eheschließung auserkoren haben, gibt es noch andere Gründe, warum zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr das perfekte Alter für die Heirat ist.

  • Sie sind im perfekten Alter für die Familienplanung.
  • Sie haben viel Elan und Vertrauen in die gemeinsame Zukunft.
  • Schlechte Beziehungs-Erfahrungen halten sich meist in überschaubaren Grenzen.
  • Sie sind bereit und in der Lage, sich aneinander anzupassen und Kompromisse zu schließen.

Es stimmt schon, in dieser Phase des Lebens sind Menschen einerseits anpassungsfähig und flexibel. Andererseits sind sie in der Position, eine wirtschaftlich stabile Basis zu etablieren. Ein gefährlicher Beziehungskiller für Paare in diesem Alter ist, wenn althergebrachte Beziehungsmuster die moderne Partnerschaft einengen. Kommen Kinder ins Spiel, zeigt sich erst, wie haltbar die Paarbeziehung wirklich ist.

Eheschließung zwischen 35 und 50 Jahre

Kind, Karriere und Kultur – so könnte man die Gruppe der Hochzeitspaare zwischen 35 und 50 überschreiben. In der ersten Hälfte des Zeitabschnitts sind noch Kinder möglich, danach aus biologischen Gründen nicht mehr.

Paare dieser Gruppe sind etabliert, gehen einem geregelten Job nach und wissen genau um die Gefahren, die eine Ehe zum Scheitern bringen können. Sie gehen aufmerksam und gut informiert auf den gemeinsamen Lebensweg. Der große Vorteil der Eheschließenden zwischen 35 und 50 ist, dass sie ein Stück Gelassenheit mitbringen und eine ganze Reihe von spannenden Erfahrungen bereits gesammelt haben.

  • Die Karriere läuft, hier gibt es nach dem 45. Lebensjahr eher selten dramatische Wendungen.
  • Das Thema Kinder ist abgehakt oder zumindest für jeden geklärt.
  • Überstürzte Eheschließungen sind kaum zu erwarten, vielmehr regieren Herz und Verstand oft gleichberechtigt nebeneinander.
  • Ein gutes Stück Toleranz und Beziehungserfahrung begünstigt das Zusammenleben.

Zwischen 35 und 50 zu heiraten kann dem Leben eine ganz neue Richtung geben. Auf der gesicherten finanziellen Basis gehen reife Partner tolerant miteinander um und können einander mehr Freiheiten lassen, als in jüngeren Jahren. Die durch und durch romantische Vorstellung von Ehe ist zwar auch hier anzutreffen, jedoch sehen viele Paare die Heirat nicht ausschließlich durch die rosarote Brille. Das bringt Stabilität und Verlässlichkeit in die Zweierbeziehung.

Eheschließung mit 50+

Wunderbar, wie das Leben so spielt. Glückliche Ehepaare, die sich erst mit 50+ das Jawort geben, gibt es reichlich. Und auch ihnen gelingt im allerbesten Alter ebenfalls eine stabile Beziehung. Sind Braut und Bräutigam über 50, dann spielen außerdem Vernunftgründe eine Rolle. Heiraten ältere Ehepaar, dann haben sie auch die finanzielle Absicherung ihres Partners im Auge. Wer in der Lebensmitte steht, der weiß um die Endlichkeit des Lebens.

Eine Hochzeit mit 50+ ist deshalb durchaus ein Liebesbeweis, der über den Tod hinaus Wirkung entfaltet – genauso, wie bei allen anderen Paaren.

  • Brautpaare 50+ zeigen einander, wie sehr sie sich lieben. Dieses Liebesbekenntnis mit 50+ hat einen ganz besonderen Wert.
  • Paare in diesem Alter sind krisenerprobt. Sie wirft so leicht nichts aus der Bahn
  • Sie können einander besonders gut beistehen und haben Verständnis für Dinge, die bei jungen Paaren zu Zerwürfnissen führen.

Liebe kennt kein Alter – jedes Alter ist perfekt zum Heiraten

Auch eine Heirat mit 50+ ist zum idealen Zeitpunkt geschlossen, wenn die Partner einander lieben. Denn ganz ohne Liebe funktionier es in keiner Ehe, ganze gleich wie alt die Partner bei der Eheschließung sind.

Liebe hilft in kritischen Phasen beim „Durchhalten“ und mobilisiert die Kräfte, um dem Partner beizustehen. Liebe macht den Alltag süß, verschönert die Nächte und sorgt für ein Lächeln auf den Lippen. Es ist wunderbar, einen Partner an der Seite zu haben, mit dem sich die Stürme des Lebens gemeinsam bewältigen lassen. Eine Ehe mit 30, 40 oder 50+ ist dazu bestens geeignet.

 
 

Bilder: Pixabay.com - ID 1709520 - Gallila-Photo

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