Eine Hochzeit auszurichten geht ins Geld. Doch es muss nicht immer teuerster Luxus sein, um romantisch und glücklich ins gemeinsame Leben zu starten. Wo stecken die größten Kostenpositionen und wie lässt sich sparen, ohne an Romantik einzubüßen? Der Beitrag zeigt, wo Sie gefahrlos den Rotstift ansetzen können
Das Budget ist schneller überzogen, als Sie ahnen, wenn sie nicht den Finger auf der Daumenschraube halten. Um mit schmalem Budget eine romantische Hochzeit zu realisieren, brauchen Braut und Bräutigam einen Überblick über die Kosten, die sie erwarten. Grob gesagt setzen sich die Gesamtkosten aus diesen Positionen zusammen:
In jeder einzelnen Position stecken echte Preiskracher drin, die eine Hochzeit exorbitant verteuern können. Vorab erhalten Sie einen Überblick der größten Kostenpositionen einer Hochzeit unter Angabe von Durchschnittspreisen. Selbstverständlich sind nach oben fast keine Grenzen gesetzt.
Rechnen wir alleine diese Positionen zusammen ergibt sich bereits eine Untergrenze von rund CHF 5'000, ohne dass ein einziger Franken an Gebühren fürs Standesamt, Catering auf dem Polterabend oder weitere Zusatzkosten für Extras und Wünsche berücksichtigt sind.
Um sich finanziell nicht zu übernehmen, raten Profis dazu, zuerst an den großen Kostenpositionen zu drehen. Denn romantisch und einprägsam wird einer Hochzeit vor allem durch die Details. Pompös wird sie durch viele sichtbar teure Highlights. Die Kosten für die Details machen im Vergleich dazu wenig vom Gesamtbudget aus, sorgen aber für den individuellen Feinschliff einer Feier sowie den romantischen Touch.
Hingegen lässt sich die Romantik nicht dadurch steigern, dass ausgewählter Beluga Kaviar eingeflogen wird. Fingerfood bestehend aus heimischen Fischvariationen sind erheblich preisgünstiger, ohne an Finesse vermissen zu lassen. Wer also sparen will, schaut sich die oben aufgezählten Positionen ganz genau an. Manche Kostenpositionen fallen vielleicht sogar komplett weg. Nicht immer sind ein Feuerwerk, ein hochbezahlter Sänger oder andere Extras passend für eine Hochzeitsfeier.
Ein Budget zu planen bedeutet nicht, dass Sie sich keine Extras gönnen dürfen. Eher das Gegenteil ist der Fall. Wenn Sie ihren Kostenrahmen frühzeitig abstecken, vermeiden Sie unüberlegte Bauchentscheidungen. Stattdessen vergleichen Sie die Preise und wägen sorgfältig ab. Auf diese Weise sparen Sie sinnvoll und schaffen sich dadurch einen Puffer für traumhafte Extras.
Das Brautkleid ist nicht das einzige Kleidungsstück, das die Braut am Hochzeitstag trägt. Um alle Kosten für das komplette Outfit zu kalkulieren, müssen weitere Dinge berücksichtigt werden. Ein Brautkleid passt oft nicht direkt von der Stange, sondern muss in vielen Fällen auf Figur geändert werden. Die Änderungsschneiderei kostet Geld. Eine Braut träumt außerdem von schöner Unterwäsche, einem Schleier und Accessoires wie Haarschmuck und Handtasche, die das Brautkleid erst perfekt machen. Auch Schuhe, Brautfrisur und Make-up sowie der Brautstrauß sind klassische Bestandteile, auf die eine Braut am schönsten Tag ihres Lebens nicht verzichten will. Sie haben es in der Hand, wie kostenintensiv es wird.
Sparen am Brautkleid
Ein Bräutigam braucht neben seinem Hochzeitsanzug ein Hemd, Schuhe, einen Hochzeitsanstecker und Accessoires wie Krawatte, Socken, Einstecktuch und Manschettenknöpfe. Auch hier lohnt es sich, über die Details nachzudenken. Falls Sie sich damit anfreunden können, einen gebrauchten Hochzeitsanzug zu kaufen, tun sie es. Hier können Sie am meisten Geld sparen. Auch beim Thema Schuhe dürfen die Herren abwägen, wie teuer diese wirklich sein müssen. Denn nicht immer finden Hochzeitsschuhe später im Alltag weitere Verwendung.
Der Polterabend ist eine traditionelle Angelegenheit. Gäste kommen auf Einladung und zerbrechen Porzellan. Das soll dem Ehepaar viel Glück bringen. Die Aufgabe der Brautleute besteht darin, die zerbrochenen Scherben zusammen zu kehren. Soviel zur Tradition. Die Kosten für einen kompletten Polterabend dürfen gering ausfallen. Es geht nicht um die perfekte Party, sondern um den symbolischen Akt. Zwischen 10 SFr. und 30 SFr. Pro Person für einen typischen Polterabend sind ein angemessenes Budget, nach oben sind wie immer kaum Grenzen gesetzt. Zu den Kostenpositionen eines Polterabends gehören Snacks, Getränke, Musik, die Location inklusive Bestuhlung, Dekoartikel und eventuell ein Container für die Scherben. Am meisten sparen lässt sich bei der Musikanlage bzw. der Technik sowie bei der Miete für die Location. Feiern Sie zu Hause oder in einem Vereinshaus, entfällt diese ganz bzw. wird sehr günstig. Auch ist Dekoration nicht unbedingt Pflicht. Ein paar Stehtische im Partyzelt sind bodenständig und zünftig, ohne zu stark aufs Budget zu schlagen.
Sparen am Polterabend
Es gibt durchaus Paare, die überhaupt nicht poltern. Wenn Sie das ausdrücklich nicht wollen, tun sie das allseits unmissverständlich kund. Eine weitere kostensparende Alternative ist die Polterhochzeit. Diese Kombination verbindet den traditionellen Polterabend mit der klassischen Hochzeit.
Auf der standesamtlichen Trauung fallen die Kosten für die Bekleidung am meisten ins Gewicht. Deshalb liegt hier das größte Sparpotenzial. Weitere Kostenpunkte, die bei einem engen Budget durchaus zur Disposition stehen, sind die Kosten für die musikalische Begleitung und die Blumendekoration. Hier liegt das Einsparpotenzial bei einigen hundert Schweizer Franken und kann nicht selten vierstellig werden.
Lässt sich beim Apéro sparen?
Ja, natürlich lässt sich auch am Apéro sparen. Sie entscheiden, welche Getränke Sie reichen, welche Häppchen angeboten und welche Location angemietet wird – wenn überhaupt. Tischdekoration ist auch nicht immer nötig. So kann ein stilvoller Empfang vor repräsentativer Kulisse des Standesamtes stattfinden, falls dieses in einem historischen Gebäude untergebracht ist. Ein paar Stehtische, an denen Gäste zusammen stehen und sich unterhalten können, vervollständigen das Ambiente. Dann kostet Sie die Raummiete gar nichts. Damit drücken Sie den Kostenfaktor Apéro ganz gehörig, denn die Miete gehört zu den teuersten Positionen.
Die günstigste kirchliche Trauung ist die, die überhaupt nicht stattfindet. Manche Paare verzichten komplett darauf, insbesondere dann, wenn keine Kirchenzugehörigkeit besteht. Doch für die allermeisten Brautpaare läuten die Hochzeitsglocken. Zu den typischen Kostenpositionen, die bei einer kirchlichen Trauung fast immer anfallen, gehören diese:
Ein Ringkissen und einer Hochzeitskerze sind zwar nicht die teuersten Positionen, können aber durchaus wegfallen, wenn die Brautleute keinen besonderen Wert drauf legen. Kostenintensiv sind die Miete des Hochzeitsfahrzeugs nebst Blumenschmuck sowie die Dekoration bzw. der Blumenschmuck in der Kirche.
Sparen bei der kirchlichen Hochzeit
Nicht jede Bank muss mit Blumenschmuck versehen werden. Jede zweite oder jede dritte Bank reicht aus. Falls es eine Sitzordnung gibt, zum Beispiel weil die ersten Reihen für die Familie reserviert sind, können diese durchgängig geschmückt werden. Eine schlichte aber stilvolle Blumendekoration ist oft preisgünstiger, und verleiht der Zeremonie einen geschmackvollen Rahmen.
Die Position Hochzeitsauto wird gelegentlich von Brauteltern oder engen Freunden übernommen. Dann fällt der teuerste Kostenfaktor komplett für Sie weg. Und wenn nicht: Vielleicht erklärt sich ein Freund bereit, das Hochzeitsauto zu fahren? Dann sparen Sie auf jeden Fall schon mal die Kosten für den Chauffeur.
Ein berauschendes Fest, eine durchtanzte Nacht und eine unvergessliche Erinnerung, das sind die drei Hauptgründe, warum das Brautpaar an der Hochzeitsfeier nicht gerne spart. Dabei stecken hier enorme Einsparpotenziale drin. Der Löwenanteil steckt
Diese fünf großen Punkte sollten Sie ganz genau unter die Lupe nehmen und abwägen, was Sie sich leisten können und wollen, ohne den romantischen Rahmen zu gefährden. Zusätzlich zu den fünf Punkten kommen weitere Kosten. Wie groß und teuer soll die Hochzeitstorte werden? Welche Bestuhlung wählen Sie? Brauchen Sie eine Kinderbetreuung? Oder möchten Sie als speziellen Service für Ihre Gäste eine Notfallbox bereitstellen?
Für die vier letztgenannten Punkte können gut und gerne 1.000 SFr. und mehr anfallen. Genug Potenzial, bei dem sich das Sparen lohnt.
Sparen auf der Hochzeitsfeier
Besonders viel Sparpotenzial steckt in der Bewirtung. Ein Buffet ist oft günstiger als ein Menü, eine festgelegte Getränkekarte günstiger, als freie Getränkewahl. Teilen Sie Ihren Gästen zum Beispiel auf der Getränkekarte mit, was inklusive ist und weisen Sie darauf hin, welche Getränke aus eigener Tasche bezahlt werden müssen. Gerade wenn es um Schnäpse, Cocktails oder harte Alkoholika geht, kann das Hochzeitsbudget schnell gesprengt werden. Müssen Gäste jedoch Whisky & Co selber bezahlen, kommt das nicht nur ihren Budget zugute. Auch die Stimmung ist weniger alkoholgeschwängert, sondern bleibt lange fröhlich und gesellig. Wem diese Regelung zu hart klingt, der kann einen Verdauungsschnaps oder Kaffee/Espresso nach dem Essen auf Rechnung des Hochzeitspaares anbieten.
Es gibt einiges, was der Budgetplan noch berücksichtigen muss, wenn es um die Hochzeit geht. Für viele Brautpaare schlagen nämlich noch einige andere Kostenpositionen zu Buche diese sind:
Jede einzelne Kostenstelle steht zur Disposition. Brauchen Sie wirklich eine Hochzeitshomepage? Und wenn ja: Können Sie diese in einer kostenfreien Variante selber herstellen? Ist ein Wedding Planer unverzichtbar? Und macht einer Hochzeitsversicherung tatsächlich für Sie Sinn? Wie bereits eingangs genannt, sind Flitterwochen, Eheringe und Dienstleister die teuersten Positionen. Doch auch am Druckwerk lässt sich einiges sparen.
Sonstige Sparmöglichkeiten
In der Kostenposition der Druckereierzeugnisse liegt einiges an Sparpotenzial. Holen Sie unbedingt mehrere Angebote ein und prüfen Sie verschiedene Papiersorten auf Tauglichkeit. Bei kleineren Hochzeiten bietet es sich an, die Einladungen und Tischkarten von Hand zu schreiben. Das spart viel Geld und verleiht der Hochzeit eine sehr persönliche und individuelle Note.
Neben den bereits genannten Möglichkeiten, Geld bei den Hochzeitsvorbereitungen zu sparen, liefern wir drei kreative und erprobte Tipps von glücklichen Hochzeitspaaren:
Tip 1 – Kontakte nutzen
Kennen Sie jemand, der als Stylist arbeitet oder Fotograf ist? Eine geschickte Floristen oder ein begnadeter Violinisten im engeren Verwandten- oder Bekanntenkreis wertet Ihre Hochzeitsfeier auf und kosten oftmals weniger, als fremde Dienstleister. Nutzen Sie Ihre Kontakte, dann ersparen Sie sich ganz bestimmt mindestens die Vermittlungsgebühr oder hohe Pauschalpreise.
Tip 2 – Flexibel in der Terminvergabe sein
Wenn Sie auf das romantische Traumschloss als Kulisse für Ihre Hochzeit nicht verzichten können, kann das extrem teuer werden. Sparen können Sie trotzdem. Der Trick: Zeigen Sie sich zeitlich flexibel. Hochzeiten außerhalb der typischen Heiratsmonate Mai bis August sind auch für Luxus-Locations begehrte Events. Sie vermieten Ihre Räume im Herbst oder Winter oft günstiger. Fragen Sie konkret nach, es lohnt sich meistens.
Tip 3 – Catering mit Eigenkreationen
Beim Catering lässt sich erfahrungsgemäß viel sparen. Eine gute Option, Kosten zu sparen, ohne die Auswahl zur stark einzuschränken, ist folgende Variante: Entscheiden Sie sich für ein oder zwei warme Hauptgerichte vom Catering Service. Dazu lassen sie von engen Freunden und der Familie Eigenkreationen herstellen. Zwei oder drei Salate als Vorspeise, liebevoll kreierte Cupcakes oder auch mundgerechte Tapas sind lecker und vielseitig. Auf diese Weise haben Sie ein vollwertiges, abwechslungsreiches sowie kostengünstiges Buffet und kommen gleichzeitig dem Geschmack Ihrer Gäste entgegen.
Bilder: iStockphoto.com - ID 1206204704 - Prostock-Studio
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