Hochzeit und Taufe - ein Doppel-Event

Die klassische Reihenfolge - erst heiraten und danach Kinder bekommen - wird längst nicht immer eingehalten. Schliesslich ist es heutzutage kein Problem mehr, auch ohne Trauschein gemeinsame Kinder zu haben. Paare, die diesen Weg gehen und ihre Hochzeit zusammen mit einer Taufe feiern wollen, können ein ganz besonderes Familienfest erleben. Es gibt sogar ein Wort dafür. Aus Trauung plus Taufe wird Traufe!

Die Traufe ist ein ganz besonderes Event und diesem ungewöhnlichen Ereignis gebührt der richtige Rahmen. Bei einer kirchlichen Trauung erbittet das Elternpaar Gottes Segen für die Ehe und für das gemeinsame Kind. Dieses wird gleichzeitig in die Gemeinde aufgenommen. Die Kombination von Trauung und Taufe ist in der katholischen und auch in der evangelischen Kirche praktikabel. Eine moderne Lösung bietet die Traufe auch für typisch katholische Vorschriften. Hier darf ein Kind nämlich erst dann getauft werden, wenn die Eltern verheiratet sind. Wird also im ersten Teil der Zeremonie der Bund fürs Leben geschlossen, steht der Taufe direkt danach nichts im Wege.

Taufe und Trauung an einem Tag abzuhalten, sogar in einer Zeremonie zusammenzulegen, kann unterschiedliche Gründe haben. Oft entscheiden sich schwangere Paare bewusst dazu, erst nach der Geburt zu heiraten. Der Stress während der Schwangerschaft ist für so manche werdende Mutter zu gross und auch das Kind leidet, wenn es der Mutter nicht gut geht. Paare, die bislang standesamtlich verheiratet sind, können Taufe und Trauung ebenfalls als doppeltes Fest der Liebe feiern. Der kombinierte Gottesdienst ist eine einmalige Zeremonie, die mit Sicherheit unvergesslich bleibt. Alternativ ist es natürlich möglich, an einem Tag zwei getrennte Gottesdienste abzuhalten. Dann lassen sich die beiden Ereignisse zeitlich separieren. Das Brautpaar kann z.b. am späten Vormittag heiraten und am frühen Nachmittag wird das Kind getauft.

Tatsächlich bietet die Traufe einen Vorteil, der sich beim genaueren Hinsehen in finanzieller Hinsicht bemerkbar macht. Hier ein paar Beispiele:

• Der Planungsaufwand ist geringer.
• Es wird weniger Geld für Kleidung ausgegeben.
• Es muss nur ein Lokal angemietet, ein Catering bestellt und nur eine Einladung geschickt werden.

Der geringere organisatorischer Aufwand macht sich besonders in heissbegehrten Hochzeitsphasen bemerkbar, wenn kaum eine Location zu kriegen ist. Auch Gäste könnten von der Zusammenlegung der beiden Events profitieren. Dies gilt insbesondere für diejenigen, die von weit her anreisen.

Damit das kombinierte Fest zu einer schönen Erinnerungen mit absolutmn Seltenheitswert wird, können die folgenden Tipps dabei helfen, den richtigen Rahmen zu schaffen.

Machen Sie Ihren Gästen von Anfang an klar, dass Taufe und Trauung zusammen gefeiert werden. Alle Beteiligten sollten darüber im Bilde sein: der Pfarrer und das Catering, der Fotograf, der DJ und natürlich die Gäste. Jeder muss Bescheid wissen, um adäquat agieren zu können.

Für die Einladung gilt, dass Sie unmissverständlich auf das Doppel-Event hinweisen. Schon das Bild, auf dem sie gemeinsam mit ihrem Kind zu sehen sind, und ein Mini-Zeitplan der geplanten Festlichkeit sorgen unmissverständlich für Klarheit.

Schön ist es, Hochzeit und Taufe so zu gestalten, dass Taufpaten wie Trauzeugen mit einbezogen werden. So wird die Traufe zu einem Fest mit mehreren Beteiligten und die Verbundenheit zwischen Täufling, Paten, Trauzeugen und dem Hochzeitspaar bekommt eine besondere Bedeutung.

Es erfordert schon etwas Fingerspitzengefühl, die beiden besonderen Ereignisse in einem guten Verhältnis zueinander zu setzen. Ein abwechslungsreicher Plan hilft dabei, beides gleichwertig zu zelebrieren.

• Zu diesem Zweck holen Sie zum Beispiel die Trauzeugen und die Taufpaten für ihre Einsätze exklusiv nach vorne.
• Ausserdem klären Sie mit dem Fotografen, dass er zweierlei Arten von Fotos macht. In einer Serie steht das Kind im Mittelpunkt, in der anderen Serie geht es in erster Linie um das Hochzeitspaar.

Später auf der Party ist es eine gute Idee, Programmpunkte für den Täufling und für das Brautpaar in abwechselnder Reihenfolge zu setzen. Das sorgt für die gewünschte Ausgewogenheit.

Eine liebevoll gestaltete Hochzeitskerze, die neben einer hübschen Taufkerze steht, ist die Idealvorstellung und führt dazu, dass beides gleichwertig im Mittelpunkt steht. Es ist eine wunderschöne Idee, die Hochzeitskerze und die Taufkerze in einem Design zu wählen. Dies betont noch einmal die Verbundenheit der jungen Familie und die Besonderheit der Feierlichkeiten. Werden die Kerzen zum Jahrestag entzündet, erinnern Sie sich gerne an den wunderschönen Anlass.

Wenn Blumen auf einer Hochzeit schon einen besonderen Stellenwert haben, sind sie auf einer Traufe noch wichtiger. Am besten sprechen Sie mit Ihrer Floristin durch, wie der Brautstrauss aussieht und wie die Tischdeko gestaltet werden soll. Den Platz des Täuflings können Sie durch einen besonderen Blumenschmuck in aussergewöhnlicher Weise hervorheben. Wie wäre es zum Beispiel mit einem lockeren Kranz rund um die Hochzeitstorte und einem verspielten Blüten und Blumenschmuck am Platz des Täuflings?

Pflanzen und ihre Bedeutung
Manche Kräuter und Blumen haben eine symbolische Bedeutung und können in die Blumenarrangements für Kind und Brautpaar eingebunden werden. Lavendel und Rosmarin stehen für Treue und Liebe, Thymian bedeutet Tapferkeit, Mut und Stärke. Basilikum verspricht Wachsamkeit und Ruhe während Myrte die ewige Liebe und Fruchtbarkeit symbolisiert.

Tipp
Eine kleine Schale gefüllt mit Kräutern drückt symbolisch die guten Wünsche aus. Wer ein Arrangement aus Rosmarin, Thymian, Basilikum und Salbei wählt, drückt den Wunsch nach Liebe und Treue, Stärke und Mut sowie Geborgenheit aus. Ist das nicht eine schöne Geste für Ihr Kind?

Je nach Alter des Täuflings sollte das Hochzeitsmenü auch auf das Kind abgestimmt sein. Ausserdem sind auf Taufen meistens auch andere Kinder anwesend! Das sollte bei der Planung des Caterings unbedingt bedacht werden. Einfach zu essende Gerichte, gesund und frisch zubereitet, sind für junge und erwachsene Gäste eine gute Wahl. Es müssen nicht immer exklusive Gourmet-Häppchen sein.

Ebenfalls eine Überlegung wert ist eine Tauftorte als Pendant zur Hochzeitstorte. Eine Idee wäre eine wunderhübsch verzierte Hochzeitstorte und eine etwas kleinere, ähnlich gestaltete Tauftorte zu ordern. Alternativ und wieder mit Blick auf das Alter der anwesenden Kinder kann es statt Torte auch kleine Küchlein geben, die bereits das richtige Mass für Kinderhände haben. Aufwendig gestaltete Muffins und Cupcakes könnten passend sein.

Eine Hochzeit hat stets ein Programm und die Unterhaltung für die Kinder darf nicht fehlen. Gerade auf einer Traufe, wenn viele Kinder mit dabei sind, braucht es ein Kinderprogramm. Dieses können Sie professionell beauftragen oder selbst organisieren und Freunde bitten, sich um die Kinder zu kümmern. Eine gute Idee wäre ein eigener Raum, in dem Kinder spielen, toben, lachen und einfach Kind sein dürfen. Falls die Feierlichkeiten draussen im Garten stattfinden, wäre ein eigenes kleines Zelt mit kindgerechte Möbel und Spielangeboten eine gute Idee. Wichtig ist, dass das Programm das Alter der kleinen Gäste berücksichtigt. Dann sind auch die Kinder zufrieden und die Eltern können dem Fest entspannt beiwohnen.

Die Tischdekoration haben Sie bereits mit der Floristin abgesprochen. Servietten, Platzkärtchen und weitere Dekorationen sollten genauso wie die Einladungen darauf hinweisen, dass es um ein Doppel-Event geht. Eine gute Idee ist es, zwei verschiedene Gabentische einzurichten. Einer ist für das Hochzeitspaar, der andere für den Täufling. Das zeigt noch einmal unmissverständlich, dass beide Anlässe den gleichen Stellenwert einnehmen.

Die Traufe ist Anlass zur doppelten Freude, die Sie mit der Familie, Freunden und Verwandten feiern. Allerdings macht die Organisation im Vorfeld recht viel Arbeit, weil Sie zwei Anlässe gleichwertig nebeneinander zelebrieren. Nehmen Sie sich genügend Zeit für die Vorbereitung, damit Sie das Fest mit allen Sinnen genießen können!

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