Der Hochzeitstag soll als unvergessliches Ereignis in Erinnerung bleiben. Leider geraten alte schöne Hochzeitsbräuche immer mehr in Vergessenheit. Dabei kann eine Hochzeit noch romantischer werden, wenn man einige davon wieder aufleben lässt.
Der Posterabend wird am Abend vor der Hochzeit gefeiert und ist für die künftigen Brautleute die letzte Gelegenheit, als Unverheiratete nochmals richtig auf den Putz zu hauen. Der Bräutigam feiert mit seinen Freunden, die Braut mit ihren Freundinnen. Jeder Gast bringt altes Porzellan mit, das dann auf den Boden geworfen wird. Das Gepolter und der Lärm sollen die bösen Geister vertreiben, die das junge Glück eventuell zerstören könnten. Und Scherben sollen ja bekanntlich Glück bringen ...
Der Ehering steht für die unendliche Liebe. Ohne Anfang und Ende ist er das Sinnbild für die Ewigkeit. Allerdings hatte der Ehering in früheren Zeiten einen eher unromantischen Zweck zu erfüllen: Viele der in Italien gefundenen antiken Eheringe hatten zum Beispiel die Form eines kleinen Schlüssels. Damit sollte symbolisiert werden, dass die Ehefrau "Besitz" des Mannes sei. Und auch die Römer steckten ihren Frauen, die sie auf dem Markt erstanden hatten, den Ring als Zeichen des Brautkaufes an. Die alten Ägypter hingegen legten viel Wert darauf, dass der Ehering am rechten Ringfinger getragen wurde.
Sie waren der Ansicht, dass eine Vene — die so genannte Liebesader — vom Ringfinger aus direkt zum Herzen fuhren würde. Um den Ehering ranken sich auch heute noch viele Bräuche und Aberglaube. So sollte besser keine andere Frau den eigenen Ehering anstecken, denn der Volksmund behauptet, dass dann auch bald der Ehemann weg sei...
Eine Braut soll am Hochzeitstag vier bestimmte Dinge tragen, und zwar:
Die Farbe Weiss steht für Reinheit, Vollkommenheit, Freude und Festlichkeit, Leben und ungebrochenes Licht. Seit urchristlicher Zeit ist Weiss die Farbe des Taufkleides und wird bei allen Festen getragen, an denen eine Lebenswende gefeiert wird
Im Mittelalter hatte der Brautschleier mehr als nur dekorative Funktion. Mit dem Brautschleier sollte die Schönheit der Braut vor bösen Dämonen verborgen werden. Damit wollte man verhindern, dass diese Besitz von der Braut nehmen. Zugleich war der weisse Brautschleier Sinnbild für die Jungfräulichkeit der Braut. Heute gehört der Schleier nur noch als modisches Accessoire zur Brautgarderobe.
Die Braut wirft den Brautstrauss über ihren Kopf hinweg rückwärts in die versammelten Hochzeitsgäste. Wer diesen Strauss fängt, so die Bedeutung, könnte als Nächstes vor dem Traualtar stehen. Früher nahmen nur Jungfrauen an diesem Brauch teil, inzwischen ist es aber so, dass alle unverheirateten die Hände nach dem Strauss ausstrecken können!
Nach der Trauung werfen die Gäste Reiskörner über das Brautpaar. Die Körner sind Symbol für das neu entstehende Leben. Das Reis-Werfen hat seinen Ursprung in Asien. Heute werden für diesen Brauch vermehrt auch Konfetti oder Seifenblasen verwendet.
Ein alter Brauch ist, wenn Blumenkinder nach der kirchlichen Trauung Blümchen streuen. Dahinter steckt ein Fruchtbarkeitsritual, welches reichen Kindersegen bescheren soll.
Haben die Brautleute ein besonderes Hobby, könnte man dieses mit dem Brauch verbinden. Sind beide begeisterte Fussballfans und gehören einem Verein an, könnte die Mannschaft ihres Vereines vor der Kirche aufmarschieren und sie mit Fussbällen in der Hand begrüssen. Auch hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt! Bevor sich das Brautpaar seinen Weg durch den Menschentunnel bahnt, muss es ein Band durchschneiden - ein Sinnbild für das Überwinden von Schwierigkeiten und Hindernissen in der Ehe.
Verwandte oder Freunde legen einen nicht zu dicken Baumstamm auf einen Holzbock, und das frisch getraute Brautpaar muss diesen mit einer Ziehsäge durchsägen. Sie sollen mit dem Durchsägen beweisen, dass sie auch in der Ehe gut zusammenarbeiten können.
Der Bräutigam schiebt vor versammelter Hochzeitsgesellschaft den Rocksaum höher und höher und wenn er am Oberschenkel angekommen ist, nimmt er der Braut das Strumpfband ab. Er wirft es in die Menge der anwesenden Junggesellen, und der Fänger wird als Nächstes vor dem Traualtar stehen!
Das Brautpaar wirft Hochzeitsbonbons in die Menge, und die Kinder sammeln die Süssigkeiten auf. In Italien ist es Tradition, ein kleines Bündel mit 5 Hochzeitsmandeln zu einer Bonbonniere zusammenzustellen und ein Kartellen mit den Namen des frisch getrauten Ehepaares und evtl. das Hochzeitsdatum dranzuhängen. Dann werden diese kleinen Bonbonniere am Ende der Feier jedem Gast (1x pro Familie) als Andenken mitgegeben.
Freunde und Bekannte hängen dem frisch gebackenen Paar Dosen und allerlei Lärmendes ans Hochzeitsauto. Oft ist das Auto auch mit Blumen geschmückt. Bei der Abfahrt der Hochzeitskarawane wird kräftig gehupt. Der Lärm soll böse Geister vertreiben. Und schliesslich sollen alle sehen, dass hier geheiratet wird. Die Bändchen an den Antennen oder am Seitenspiegel geben ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und helfen, dass sich kein Auto verfährt.
Dieser Brauch stammt aus dem Mittelalter, als unverheiratete Männer einfach eine Braut entführten und vor der Familie versteckt hielten. Heute ist die Entführung ein Spiel, durch welches sich die Gäste etwas näher kennen lernen. Ziel der Entführung ist oft die Stammkneipe des Bräutigams, wo der Bräutigam seine Auserwählte mit ein paar Runden freikaufen muss.
Früher glaubte man, dass die bösen Geister unter der Türschwelle des Hochzeitshauses wohnen und der Braut (vor allem in der Hochzeitsnacht) Böses antun wollen. Deshalb ist es üblich, dass der Bräutigam die Braut über die Schwelle trägt.
Haben Sie Ihren Freunden vor der Hochzeit die Wohnungsschlüssel anvertraut? Dann dürfen Sie sich nicht über Streiche wundern. Etwa wenn das Schlafzimmer völlig mit Luftballons gefüllt oder die Wohnzimmertür mit Strohballen verbarrikadiert ist usw.
Bilder: iStockphoto.com - ID 8948995
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