Scherze der Hochzeitsnacht

 

Scherze der Hochzeitsnacht sind vielerorts Tradition. Das Grundprinzip ist einfach, die Ausführung variiert hingegen enorm.

Brennende Kerzen am Boden

Während das frischgebackene Ehepaar die ersten Stunden der Ehe feiernd genießt, machen sich Freunde und Bekannte daran, die Scherze der Hochzeitsnacht vorzubereiten. Ufern die scherzhaften Fantasien der Freunde aus, kommt es meist zum bösen Erwachen – und die Erinnerung überschattet die schöne Feier. Wissenswertes rund um die Scherze der Hochzeitsnacht gibt es hier.

Ein Blick in die Vergangenheit lässt die Zukunft erahnen

Was so kryptisch klingt, bedeutet im Grunde nur: Haben Braut und Bräutigam früher selbst dafür gesorgt, Freunden, Vereins- oder Arbeitskollegen eine unvergessliche Hochzeitsnacht zu bescheren, dürfen Sie mit einer Revanche rechnen. Dabei geht es weniger um Rache, als vielmehr darum, dass es in den regionalen Kreisen oder im Verein eben üblich ist, Scherze in einer bestimmten Dimension umzusetzen. An dieser Stelle gilt das Prinzip: wie du mir, so ich dir.

Was so negativ oder gar furchteinflößend klingen mag, bedeutet auch, dass das Ehepaar ein voll integriertes Mitglied im Verein oder im Freundeskreis ist. Und das ist letztlich ja auch eine schöne Sache, vorausgesetzt, die Scherze in der Hochzeitsnacht halten sich im Rahmen.

Im Vorfeld klare Spielregeln definieren

Wer den Hochzeitstag in Sorge darüber verbringt, wie wohl die eigenen vier Wände nach der Rückkehr als Mann und Frau aussehen, der erlebt keine entspannte Feier. Darum ist es besser, im Vorfeld klare Spielregeln zu definieren. Die folgenden Punkte sollen als Ideengeber fungieren:

  • Klare Kommunikation. Wer keine Scherze in der Hochzeitsnacht wünscht, der muss dies offiziell und nachdrücklich kommunizieren. Vernünftige Freunde respektieren diesen Wunsch. Möglich ist natürlich auch, einen Teilbereich freizugeben. Ein Beispiel: Garage und Vorgarten ist in Ordnung, der Innenraum ist tabu.
  • Keine Schlüssel abgeben. Um zu verhindern, dass die Scherze in der Hochzeitsnacht in den privaten Lebensraum eindringen, dürfen Sie niemanden die Schlüssel geben. Die Scherze beschränken sich dann auf den Außenbereich. Tipp: Achten Sie darauf, Ihre Fenster geschlossen zu halten. Kellerschächte sind ebenfalls beliebt, um doch ins Haus einzudringen.
  • Angebot eines Gegendeals. Sind Bitten zwecklos, kann es hilfreich sein, der Freundesschar ein Gegenangebot zu unterbreiten. Eine Nachfeier mit Essen und Trinken gibt es nur, wenn sie auf die Scherze der Hochzeitsnacht verzichten.
  • Wächter installieren. Zugegeben, es ist ein undankbarer Job, aber es gibt auch die Möglichkeit, aufmerksame Wächter in Form von Trauzeugen oder nahen Verwandten zu installieren. Sie behalten die Gäste im Auge und checken die Wohnung, falls sich eine Gruppe der Gäste allzu lange von der Feier entfernt. Liegt die Wohnung nicht in der Nähe, dann kann ein befreundeter Housesitter in der Hochzeitsnacht aushelfen.

Scherze der Hochzeitsnacht und ihre Grenzen

Die Frage, wie weit die Scherze der Hochzeitsnacht gehen dürfen, lässt sich nicht eindeutig klären. Als Faustregel gilt jedoch: Es darf grundsätzlich kein Schaden entstehen und die Aufräumarbeiten müssen binnen einer Stunde zu erledigen sein. Diese Faustregel impliziert auch, dass Schäden, die bewusst oder unbewusst in Kauf genommen werden, vom Verursacher zu beseitigen sind.

Ein Beispiel: Wer säckeweise Flaschenverschlüsse vor die Haustür kippt, bleibt damit zwar im Außenbereich, könnte aber die Tür stark beschädigen, weil die Verschlüsse die Oberfläche verkratzen. Das heißt für die scherzhaften Freunde auch: Scherze müssen wohl geplant und gut durchdacht sein, sonst kann das Ende der Hochzeitsnacht auch das Ende der Freundschaft bedeuten.

Bezüglich der einstündigen Aufräumzeit gilt: Natürlich ist es der scherzhaften Freundesgemeinde erlaubt, mit anzupacken. Oft gehen die Präsentation der Scherze und das Aufräumen Hand in Hand. Während die „Verbrecher“ auf den Spuren der Hochzeitsscherze wandeln, entdeckt das Hochzeitspaar, was sie angestellt haben – und alle packen direkt bei der Beseitigung an. So klappt der Spagat, die Scherze traditionsgemäß umzusetzen und sich dennoch als Freunde zu beweisen.

Auch wenn es derFreundesschaar noch so viel Spaß bereitet, sich die fiesesten Scherze auszudenken, so sind in jedem Fall diese Punkte zu bedenken:

  • Den Nicht-Verheirateten könnte eine Revanche blühen.
  • Das Ausmaß der Scherze und das Verhalten entscheiden über das spätere Verhältnis.
  • Aufräumen stimmt versöhnlich. Wer bei der Müllbeseitigung unterstützt, punktet.
  • Bei Scherzen im Innenraum gilt: Diese stellen ein Eindringen in die Privatsphäre dar. Entsprechend bedacht sollten hier die Streiche ausfallen.
  • Die Scherze müssen nicht „schlimm“ sein, sondern können auch schöne Erinnerungen darstellen.

Witzige Ideen, ohne Schäden und großen Aufwand

Die Scherze in der Hochzeitsnacht müssen nicht zwingend mit einem bösen Erwachen für das Ehepaar enden. Es gibt auch Scherze der Rubrik „schöne Erinnerungen“ und dazu zählen:

  • Papierherzen mit Glückwünschen, Zitaten und Sprüchen rund um Liebe, Ehe, Vertrauen und Partnerschaft. Diese können an offensichtlichen und verborgenen Orten auf das Paar warten und so auch noch Tage nach der Hochzeit für eine Überraschung sorgen. Auch auf Spiegeln lassen sich mit Lippenstift prima Liebesbotschaften anbringen.
  • Rosenblätter aus Papier oder von echten Blumen. In der ganzen Wohnung verstreut, heißen sie das Brautpaar äußerst romantisch willkommen.
  • Champagner und Erdbeeren. Wer dem Brautpaar zur romantischen Hochzeitsnacht verhelfen will, platziert Champagner und Erdbeeren im Schlafzimmer.
  • Luftballons im Schlafzimmer. Ebenfalls ein romantisches Willkommen sind rote Herz-Luftballons im Schlafzimmer. Die Anzahl sollte angemessen und nicht übertrieben sein.

Wenig scherzhaft, sondern vielmehr eine schöne Überraschung waren die bis dato skizzierten Ideen. Wer etwas frecher agieren möchte, findet in der folgenden Liste ein paar Ideen, die keinen Schaden verursachen und trotzdem eine große Wirkung entfalten:

  • Wasserbecher auf der Treppe. Wer dem frischgebackenen Brautpaar den Weg ins Schlafgemach etwas erschweren möchte, der kann auf der Treppe mit Wasser gefüllte Plastikbecher platzieren. Aber Achtung: Ein Spaß ist das auf einer Steintreppe. Auf einer (alten) Holztreppe kann ein Wasserschaden entstehen.
  • Wattepads an der Wand. Für diesen Scherz braucht es lediglich einige Wattepads und Creme. Die Wattepads können mit Buchstaben beschriftet sein und die Creme dient als „Kleber“. So lassen sich Glückwünsche auf einem Fliesenspiegel anbringen – und bedeuten unterm Strich lediglich Putzarbeit für das Ehepaar.
  • Ein Sandkasten in der Badewanne. Wer dem frischvermählten Paar mit dem Zaunpfahl winken möchte und auf die Familienplanung anspielt, kann die Badewanne zum Sandkasten umfunktionieren. Achtung: Der Sand muss hochwertig sein, damit die Wanne nicht verkratzt. Idealerweise wird diese vorher zusätzlich mit einer Plane ausgelegt. Die Alternative: Auch in Wackelpudding lässt sich Spielzeug einbuddeln – und dieser kratzt auch nicht.
  • Versteckte Wecker-Parade. Wer sicher sein möchte, dass dem Paar die Hochzeitsnacht unvergessen bleibt, der platziert Wecker im Schlafzimmer und in anliegenden Räumen. Die Wecker müssen gut versteckt sein und sollten mit einem Zeitabstand von 20 Minuten läuten. So bleibt genug Zeit um zu suchen und sich wieder hinzulegen.
 
 

Bilder: Pixabay.com - ID 2550688 - ktphotography

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