Jessica dreht sich um und blickt hoffnungsvolle in Richtung Westen. In einem Meer von dunkel gefärbten Gewitterwolken, wagt sich ein kleiner blauer Fleck hervor. Es ist kühl draussen. Ein regnerischer Samstagmorgen im Juni, und der lang herbeigesehnte Hochzeitstag von Jessica und Martin.
Das verliebte Paar lächelt dem endlos scheinenden Blitzlichtgewitter der klobigen Fotokamera entgegen. Während dem zweistündigen Fotoshooting mit der flinken Fotografin, scheint der Wettergott den beiden Glücklichen gut gesinnt, und hält die angekündigten Regengüsse vorerst noch zurück.
Hier eine innige Umarmung, dort ein Lächeln, und immer wieder einige Schritte durch den matschigen und mit viel Regenwasser der vergangenen Nacht durchtränkten Parkrasen. Die Brautleute haben sich warm angezogen. Trotzdem fühlen sich die Kleider feucht und schwer an. Die Wimperntusche muss nachgebessert werden. Die Frisur der Braut, vom Westwind zerzaust, wird immer wieder von der anwesenden Trauzeugin gerichtet.
Das junge Paar wirkt trotz einsetzendem Regen ruhig, gelassen und entspannt. Kein Wunder, denn die Beiden haben sich bereits im Voraus mit möglichem Schlechtwetter arrangiert!
Das Wetter und die Temperaturen sind bei uns in der Schweiz oft launisch und unberechenbar, eine zuverlässige Prognose nicht, oder nur sehr kurzfristig möglich. Selbst im Hochsommer kann es kalt, windig, oft auch regnerisch sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass es am eigenen Hochzeitstag regnet oder die Temperaturen einbrechen, ist relativ hoch. Die Variante "Schlechtwetter" soll daher bereits in den Anfängen der Planung miteinbezogen werden.
Weit der Planung voraus beginnen die Gedankenspiele über Wunschvorstellungen und den traumhaften Ablauf des Hochzeitstages. Überlegen Sie sich nun, wie Ihr Traumtag einmal ablaufen sollte. Nehmen Sie sich eine Minute Zeit und spielen in Gedanken Ihr Festtag durch. Versuchen Sie möglichst die Bilder, die Sie sehen, zu erfassen. Später lesen Sie weiter.
Wie haben Sie Ihren Traumtag erlebt? Wie sehen Ihre Bilder aus? Hell oder dunkel? Sonnig oder regnerisch? Kalt oder warm? Zeichneten Sie den Himmel blau oder grau? Ich wage es davon auszugehen, dass Sie nicht von der Traufe zum nächsten Unterstand fliehen mussten, um dem "Nass von oben" zu entkommen. Naja, vielleicht auch schon, weil Sie einleitend den Text über Regenwetter gelesen haben. Aber nun mal ehrlich: Ihre Vorstellungen dazu sehen wohl mehrheitlich sonnig aus und fühlen sich warm an, oder nicht?
Dieses Beispiel zeigt auf, dass wir im Unterbewusstsein mit schönem Wetter rechnen und uns darauf einstellen. Beachten Sie bei der Planung Ihrer Hochzeit, dass Sie sich in regelmässigen Abständen auch mit allfälligem Schlechtwetter auseinandersetzen. Bei jedem Schritt der Vorbereitung erinnern Sie sich an obiges Experiment. Regnet es dann tatsächlich an Ihrer Hochzeit, sind Sie beide und Ihr Umfeld bereits darauf vorbereitet. Sie werden feststellen, dass Sie gefühlsmässig viel besser damit umgehen können. Ihr Fest wird aufgrund des schlechten Wetters dann bestimmt nicht im Stimmungstief landen.
Rechnen Sie während den Vorbereitungen und Wunschvorstellungen stetig auch mit schlechtem Wetter. Wenn Sie sich gedanklich darauf vorbereiten, können Sie weit besser damit umgehen.
Bei der Wahl der Kleidung ist insbesondere darauf zu achten, dass das Kleid oder die erworbenen Accessoires vor Kälte und Nässe schützen.
Für beide Wettervarianten schöne Plätze bestimmen. Wenn es stark bewölkt oder sogar regnerisch ist, gibt es um Gebäude oder unter Dach oft die besseren Bilder, denn wenn die Sonne nicht scheint, bleiben die kontrastreichen Schatten aus, was die Bildgestaltung unter Umständen auch erleichtert.
Bei Regenwetter sind…
Bei schönem Wetter sind…
Bei der Wahl einer Trauungslocation achten viele Paare darauf, dass direkt vor dem Lokal oder in unmittelbarer Nähe ein Unterstand für Gratulationen oder sogar für den Aperitif zur Verfügung steht. Schade, wenn die Gäste zwischen Kirche und Aperitif zuerst ins Auto steigen müssen. Ist die Gesellschaft einmal beisammen, sollte diese nicht mehr getrennt werden, bis die Gäste die Heimfahrt wieder antreten.
Eine Rücksprache mit dem Catering-Unternehmen verrät, wie spät die Bestellung für den Aperitif zu erfolgen hat. Möglicherweise gelingt es, die Verpflegung der Gäste einige Tage vor dem Anlass anhand der Wettervorhersage auf die zu erwartenden Temperaturen abzustimmen. Während bei schönem, sonnigen Wetter Weisswein, Eis und kalte Speisen gewünscht werden, können Gäste bei schlechtem Wetter mit gebratenen Würsten, oder warmen Häppchen und im Extremfall sogar mit Glühwein verwöhnt werden.
Ist eine Fahrt mit einem offenen Gefährt geplant, sollten die Passagiere im trockenen sitzen können. Ist dies nicht möglich, sind vorgängige Absprachen mit dem Dienstleister wichtig, ob auf eine Fahrt verzichtet werden kann, sofern das Wetter nicht mitspielt.
Rücktrittsmöglichkeiten oder Alternativen sind auch mit weiteren Dienstleister vor Vertragsunterzeichnung abzusprechen.
Bilder: iStockphoto.com - ID 14538503
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