Stressfrei durch die Weihnachtstage

Weihnachten ist der klassische Termin, zu dem Menschen intensiv Zeit miteinander verbringen, die sich sonst unter Umständen das ganze Jahr über nicht sehen. Das führt schnell zu Konflikten und emotionalen Spannungen, die sich mit ein wenig gutem Willen jedoch vermeiden lassen.

• Ein sehr wichtiger Punkt ist es, dass Sie und Ihr Partner sich darüber austauschen, was Sie beide vom Weihnachtsfest erwarten. Oft werden die Erwartungen sehr hoch geschraubt, ohne zu bedenken, dass unter Umständen alle Beteiligten mehr oder weniger gestresst zu den Feiertagen eintreffen werden. Und Animositäten oder Konflikte verschwinden nicht durch Zauberhand, nur weil es Heiligabend ist.
• Besprechen Sie, wie viel Zeit Sie sich als Paar nehmen wollen, um Ihr privates Weihnachten zu feiern, und einigen Sie sich gemeinsam darauf, wie viel Zeit Sie den jeweiligen Familien zugestehen möchten.
• Kommunizieren Sie Ihre Entscheidungen rechtzeitig an Ihre jeweiligen Familien. Nicht jede Mutter ist begeistert, wenn sie erfährt, dass Sie nur an einem Teil der Festtage anwesend sein werden, daher geben Sie ihr die Zeit, sich darauf einzustellen.

• Das intensive Beisammensein kann bestehende unterschwellige Spannungen leider schnell verstärken. Kommen dann Konflikte zum Ausbruch, so wird das wahrscheinlich allen Anwesenden die Festtagslaune umfassend verderben. Da ist Ihre Toleranz gefragt: Wenn sich die Schwägerin wieder in den Vordergrund drängt, sehen Sie weg und schweigen Sie. Wenn der Bruder wieder mit seinen geschäftlichen Erfolgen prahlt und Tante Anni auf Ihrer Figur herum hackt, lächeln Sie und gehen Sie nicht darauf ein. Das ist nicht gar so leicht, aber jede andere Reaktion führt nur zu Streit und Zwietracht. Wählen Sie lieber einen anderen Termin für ein Konfliktgespräch, um diese Spannungen aus der Welt zu schaffen.
• Ignorieren Sie die kleinen Ticks und nervigen Angewohnheiten, die fast alle Menschen haben. Ein so enges Beisammensein bringt sie unter Umständen stärker zur Geltung, aber es ist leider völlige Energieverschwendung, sich darüber aufzuregen. Nehmen Sie sich eine kleine Auszeit und machen Sie einen kurzen Spaziergang, wenn Sie zu genervt sind, das hilft, um wieder ruhiger zu werden.
• Fokussieren Sie nicht zwanghaft auf die Eigenarten Ihrer Familienmitglieder, die Sie gerade stören, sondern denken Sie lieber an all die guten Seiten, die Sie an ihnen schätzen und mögen. Das hilft sehr, sich den Wert einer Beziehung wieder vor Augen zu rufen und Grossmut zu zeigen.
• Schlagen Sie interessante Aktivitäten vor. Die familiären Konflikte brechen an den Weihnachtstagen unter anderem deshalb verschärft auf, weil man den grössten Teil der Zeit mit Essen und Trinken verbringt und ansonsten nur erschöpft herum sitzt. Sorgen Sie für Aktivität: ein Winterspaziergang, eine Schlittenfahrt, eine Schneeballschlacht, gemeinsames Musizieren, das Vorlesen einer Weihnachtsgeschichte – überlegen Sie, was zu Ihrer Familie passen könnte.
  

• Besprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Partner und Ihren Familien, wie viele Geschenke denn wirklich sein müssen. Gerade in einer grossen Familie kann es sinnvoll sein, das Geschenkvolumen sowohl in der Anzahl als auch beim Preis zu beschränken. So entscheiden sich viele Familien dafür, dass die Kinder den Eltern ein gemeinsames Geschenk machen, untereinander aber auf Geschenke verzichten. So eine Lösung entschärft den Vorweihnachtsstress ganz enorm.
• Freuen Sie sich über Ihre Geschenke – und vergleichen Sie sie nicht mit denen, die andere Familienmitglieder bekommen haben. Unter Geschwistern kann es grosse Empfindlichkeiten geben, was die gerechte Behandlung angeht, und bei einem Vergleich fühlt man sich schnell benachteiligt. Machen Sie sich klar, dass ein Unterschied im Wert der Geschenke vom Schenkenden meistens nicht als Affront gedacht war.

Bilder: Pixabay.com - ID 4669449 Bob-Dmyt