Wie eine Studentenhochzeit mit eng gestecktem Budget zu einem einzigartigen Erlebnis wird, ist Thema dieses Beitrags.

Paar sitzt bequem

Frisch verliebt und knapp bei Kasse: Wer während des Studiums vor den Traualtar treten will, der muss kreativ werden, um Geld zu sparen. Es ist machbar, auch mit begrenzten Mitteln ein unvergessliches Ereignis zu kreieren. Alles was Sie brauchen ist Flexibilität, Mut, Gelassenheit und die Hilfe von Freunden, Nachbarn, Bekannten oder Verwandten.

Die Location: Es muss nicht immer das Märchenschloss sein

Wo Studenten mit kleinem Budget heiraten und auch die Eltern die Traumhochzeit nicht finanzieren, fällt die Hochzeit weniger pompös aus. Doch es muss keinesfalls spartanisch zugehen. Auch ganz ohne durchgestylte Megafeier in einem teuren Festsaal mit 1-Million-Dollar-Ausblick, bieten sich tolle Locations für studentische Brautpaare an, die nicht das ganz große Geld zur Verfügung haben.
Sparen lässt sich nicht nur an der Location, sondern auch hier:

  • Catering – Sie können selbst kochen und backe sowie Freunde und Verwandte um Unterstützung bitten. Ein gemeinsames Buffet ist kostengünstig und individuell.
  • Kellner – Fragen Sie hilfsbereite Freunde, Nachbarn und Familienmitglieder um Unterstützung beim Zapfen, Ausschenken und Bedienen.
  • DJ – Vielleicht gibt es in ihrem Bekannten-, Verwandten- oder Freundeskreis jemanden, der sich zum Hochzeits-DJ berufen fühlt. Wichtig ist, dass die musikalische Auswahl Ihren Vorstellungen entspricht. Achten Sie allerdings darauf, dass dieser D.J. ein wenig Erfahrung mitbringt, weil er die Stimmung an ihrem großen Tag maßgeblich beeinflusst. Greift er musikalisch daneben, kann das die Stimmung kräftig dämpfen.
  • Fotos und Videos – Auch hier gilt das Kontaktprinzip: Gehen Sie geistig ihre Kontakte durch und überlegen Sie, ob es jemanden gibt, der fotografieren oder Videos von Ihrer Hochzeit aufnehmen kann.
  • Dekoration - Gemeinsam mit Freundinnen können Sie große Teile der Dekoration selber herstellen. Ideen und Anregungen gibt es online und offline dazu genug. Der Blumenschmuck lässt sich ebenfalls selbst arrangieren. Allerdings sollten Sie in puncto Dekoration ein wenig Erfahrung mitbringen, damit die Wirkung Ihren Vorstellungen entspricht.

Heiraten in der Manege

Eine kreative Idee, die sich für eine ausgefallene Hochzeit in einem ungewöhnlichen Rahmen eignet, ist das Zirkuszelt. Zirkuszelte gibt es natürlich nicht im Geschäft um die Ecke, sondern hier braucht es Kontakte, Spürsinn und ein Quäntchen Glück. Falls ein kleiner Zirkus um die Ecke gastiert, dürfen Heiratswillige durchaus nachfragen. Ein Zirkus ist nicht selten froh, wenn er eine Zusatzeinnahme verbuchen kann. Der Betreiber wird aus wirtschaftlichen Gründen zumindest in Erwägung ziehen, das Zirkuszelt für ein paar Tage zu vermieten. Alternative Anlaufstellen für ein Zirkuszelt sind außerdem ansässige Theater in der nächsten Stadt und die Stadtverwaltung selbst. Die Marketingabteilung hat viele Kontakte, auch über die Schweizer Grenzen hinaus, und könnte in ihrer Kartei eventuell die passende Karte für Sie haben. In jedem Fall heißt es, die Augen offen zu halten und zusätzlich im Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreis herumzufragen.

Feiern unter freiem Himmel

Wer kennt nicht die Bilder von Astrid Lindgrens Sommerfesten, bei dem das ganze Dorf auf einer hölzernen Tanzfläche zusammentrifft? Wie wäre es mit einer sommerlichen Hochzeit im Grünen? Der Tanzboden ist mit flatternden Bändern geschmückt, Blumengirlanden unterstreichen den festlichen Anlass. Um den Tanzboden herum stehen die Gäste und feiern klatschend das Brautpaar, das zu den Klängen einer Band den Hochzeitswalzer tanzt. Etwas abseits befinden sich Partyzelte, mit kleinen Wimpeln in den Hochzeitsfarben geschmückt. Stehtische mit großen Schleifen verziert, bequeme Sitzgruppen unter großen Sonnenschirmen vervollständigen die Sommer-Party-Atmosphäre. Ein solches Setting ist leicht herzustellen, es braucht dafür neben Speis und Trank

  • einen Hof oder ein Privathaus mit großzügigem Garten oder
  • eine große Rasenfläche,
  • sanitäre Anlagen
  • ein paar Zelte,
  • Tische und Bestuhlung,
  • einen Tanzboden und
  • Dekoration

Oft sind solche Feierlocations für kleines Geld auf dem Land zu finden. Oder es gibt im Verwandten-, Bekannten- oder Freundeskreis jemanden, der über ein Haus oder einen Hof mit großem Garten verfügt. Fragen kostet bekanntlich nichts und es kann sich unverhofft eine tolle Location auftun.

Zünftig in der Dorfkneipe oder im Vereinsheim feiern

Ebenfalls ganz unkompliziert und vergleichsweise kostengünstig ist ein Hochzeitsfest in der Dorfkneipe oder im Vereinsheim. Vereinsheime verlangen oft nur einen sehr geringfügigen Obolus für die Nutzung ihrer Räumlichkeiten. Oft muss man noch nicht einmal Vereinsmitglied sein, wenn man 50 Franken für die Kaffeekasse drauflegt.

Auch Dorfkneipen sind dankbare Anlaufstellen. Die Preise sind im Vergleich zu Gaststätten in der Stadt in der Regel moderat. Perfekt ist es natürlich, wenn Vereinsheim oder Dorfkneipe ein wenig idyllisch liegen und Außenbereiche für den Aufenthalt im Freien verfügbar sind. So ist zum Beispiel ein Kanu- oder Ruderclub mit Rasenfläche und Zugang zum Wasser keine schlechte Idee und übrigens gelegentlich auch in Stadtnähe zu finden. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, sich umzusehen. Auch der örtliche Golf- oder Tennisclub mit gepflegter Außenanlage könnte eine überraschend günstige Option sein.

Gleiches gilt für Kneipen auf dem Dorf. Es gibt wahre Schätze unter den alt eingesessenen Gaststätten. Manche sind in denkmalgeschützten Gebäuden untergebracht und haben detailverliebt ausgestattete Schankräume. Dorfkneipe zeigen von außen nicht immer, was sich im Inneren verbirgt, eine Tour über die Dörfer, um eine geeignete Location zu finden, empfiehlt sich.

Strandbar als Hochzeitslocation

An Schweizer Seen gibt es nicht rustikale Gasthäuser und angesagte Szenelokale. Die Gastwirte tragen dabei auch der jüngeren Generation Rechnung. So sind zum Beispiel Strandbäder mit eigenem Ausschankbetrieb an diversen Seen in der Schweiz zu finden. Betrieben von jungen und junggebliebenen Inhabern sind die Preise für das vorwiegend junge Publikum moderat und das Engagement hoch. Hier treffen heiratswillige Studenten in vielen Fällen auf ein passendes Preisgefüge und attraktive Pauschalangebote. Wer sich in der Schweiz umschaut, wird sich wundern, wie viele Strandbars und andere geeignete Feierlocations mit junger Zielgruppe sich für eine Studentenhochzeit finden lassen.

Festsaal in der Uni oder Hochschule

Gelegentlich bieten die Hochschulen selbst Räumlichkeiten an, in denen eine Feier stattfinden kann. Schauen Sie sich in Ihrer Hochschule um und informieren Sie sich. Vielleicht haben sie Glück und können für einen kleinen Beitrag in den altehrwürdigen Mauern ihrer geschätzten Universität feiern.

Heiraten bei den Eltern oder zuhause

Eine weitere Möglichkeit, eine Hochzeit mit kleinem Budget auf die Beine zu stellen und an der Location zu sparen, sind die eigenen 4 Wände. Wer zu Hause oder bei den Eltern feiert, der spart die Kosten für die Miete komplett. Weitere Vorteile sind, dass hier alle notwendigen Utensilien wie 2. Strumpfhose, Schminke zum Auffrischen, Deodorant, bequeme Tanzschuhe etc. bereitliegen. Braut und Bräutigam sollten sicherstellen, dass sie nicht selbst ihre Gäste bedienen, sondern zusammen mit ihnen ausgiebig feiern. Cousinen und Cousins, Freunde und Bekannte helfen sicher gern beim Kellnern.

Fantastisches Brautkleid in gute Hände abzugeben

Ein Brautkleid muss nicht immer nagelneu und maßgeschneidert sein. Und auch der Hochzeitsanzug darf schon einmal getragen worden sein. Gebrauchte Hochzeitskleidung lässt sich durch individuelle Accessoires variieren. Ein Satinband am Saum, eine ergänzte Perlenstickerei an der Korsage oder eine geschickte Raffung lassen das Kleid gleich ganz anders wirken.

Und die Herren der Schöpfung können durch die Wahl von Krawatte, Einstecktuch und Oberhemd ebenfalls maßgeblich Einfluss auf das Gesamtbild nehmen. Übrigens muss es nicht immer ein langes, weißes Brautkleid sein. Gerade junge Bräute dürfen durchaus ein wenig Farbe ins Spiel bringen oder den Saum höher tragen. Es spricht also auch nichts gegen ein verträumtes Sommerkleid, erst recht nicht, wenn die Feier zum Beispiel unter freiem Himmel oder in einem anderen passenden Rahmen stattfindet.

Es gibt einige kostengünstige Optionen für den Kauf der Hochzeitskleidung, die Braut und Bräutigam mit knappem Budget in Erwägung ziehen sollten.

Online-Versteigerungen

Online lässt sich auf den gängigen Versteigerungs-Plattformen nicht selten ein Schnäppchen machten. Wichtig ist, sehr genau hinzugucken und die Verkäufer konkret zu befragen, falls etwas unklar ist. Wer Brautkleid oder Hochzeitsanzug aus 2. Hand kauft, hat bei privaten Verkäufern kein Rückgaberecht. Handelt der Verkäufer allerdings gewerblich, dann lassen sich auch Hochzeitskleider und -anzüge bei Nichtgefallen oder bei schlechter Passform wieder zurückschicken. Praxistipp: Oft können Änderungsschneider vor Ort für den perfekten Sitz sorgen. Wenn das Kleid oder der Anzug generell gefällt, aber die Passung nicht ideal ist, können erfahrene Herren- oder Damenschneider für kleines Geld auf Maß arbeiten.

Spezielle Brautmoden-Online-Shops mit Anprobe

Es gibt spezielle Brautmoden-Online-Shops, die gebrauchte Brautkleider und Hochzeitsanzüge verkaufen. Die Fotos sind manchmal von den echten Bräuten und Bräutigamen und manchmal werden die Kleider auf einer Schaufensterpuppe präsentiert. Mit kurzer Beschreibung und Größenangabe versehen können Interessenten vorab auswählen und dann einen Termin zur Anprobe vereinbaren. Diese Option ist ideal, um die Kosten kontrolliert im Griff zu behalten. Denn nur, wenn das Brautkleid oder der Hochzeitsanzug passt und gefällt, kommt es zum Kauf.

Secondhandladen vor Ort

Viele Händler haben bereits eine Internetseite und werben online für ihre Waren. Doch das trifft nicht auf jeden Ladenbesitzer zu. Falls ein Secondhandladen in der Nähe ist, dürfen Sie diesem ruhig einmal einen Besuch abstatten und schauen, was er zu bieten hat. In größeren Städten gibt es ab und zu sehr große Secondhand Warenhäuser, die auch komplette Abteilungen für Hochzeitsbekleidung bieten. Diese haben zwar in der Regel auch eine Internetseite, aber meistens ist es aufgrund der Vielzahl der Kleider und Anzüge nicht möglich bzw. nicht wirtschaftlich, alle online abzubilden. Ein Besuch vor Ort ist bei großen Secondhandläden deshalb grundsätzlich immer empfehlenswert.

Kleinanzeigen in der Tagespresse prüfen

Ja, auch in Zeiten von Internet und Cyberspace existieren sie noch: die guten alten Wochen- und Tageszeitungen. In den Käseblättchen gibt es einen Anzeigenteil, der viele lokale Angebote zeigt. Gebrauchte Hochzeitskleider und Anzüge sind gelegentlich dabei. Außerdem können Sie ein eigenes Gesuch schalten und abwarten, ob sich jemand meldet. Der Vorteil liegt darin, dass Sie Ihre Größe und ungefähren Vorstellungen direkt angeben können.

Fazit: Zeit ist Geld

Wer selber Zeit und Mühe investiert, der kann einige Franken sparen. Das Sparpotenzial steckt in der Location und in der Wahl der zusätzlichen Dienstleister, die für die meisten Paare zum üblichen und gewünschten Rahmen einer Hochzeit gehören. Es lohnt sich, frühzeitig in die Planung einzusteigen. Denn es gilt auch beim Heiraten das geflügelte Wort „Zeit ist Geld“.

 
 

Bilder: Pixabay.com - ID 2425121 - 5688709

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