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Erlebnisbericht: Jucker Farmart in Seegräben ZH
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Fledermaus  am 27.06.2010

Erlebnisbericht: Jucker Farmart in Seegräben ZH

Die Hochzeit, der schönste Tag im Leben, bleibt für meinen Schwager und seine Frau wohl für alle Zeiten ein nicht ganz erfüllter Traum. Warum möchte ich im folgenden Erlebnisbericht kurz schildern.

Es schien alles sehr gut geplant. Der Ort Seegräben oberhalb des Pfäffikersees im Kanton Zürich scheint eigentlich prädestiniert dafür zu sein, um eine traumhafte Hochzeit in schöner Kulisse abzuhalten zu können. Erhöht auf einem Hügel, liegt der Bauernbetrieb Jucker Farmart. Als Event- und Erlebnishof angepriesen, finden dort angeblich bis zu einer halben Million Anlässe pro Jahr statt. So wirbt Jucker Farmart gerade bei Hochzeiten (http://www.juckerfarmart.ch/hochzeit-2.phtml), der perfekte Partner für alles Organisatorische zu sein.

Zitat Jucker Farmart:

Zitat:
Wir unterstützen Sie bei Ihrer Hochzeit! Von der Einladung und dem Prüfen der Lokalitäten, über die Dekoration, dem Rahmenprogramm, dem passenden Essen, der Reservation der Kirche, der Kutschenfahrt, bis hin zum Hochzeitskleid, und nicht zu vergessen, der Empfang der Gäste an einem Hochzeitsapéro.

Diesem Werbeversprechen vertrauend und wegen dem hohen Bekanntheitsgrad, wandte sich mein Schwager und seine Frau an Jucker Farmart. Nach einem ersten Besuch vor Ort, war für beide bald klar, dass sie dort ihre Hochzeit abhalten wollten. Die Entscheidung viel dabei hauptsächlich wegen der atemberaubenden Aussicht, die zugegeben auch über kleinere Fehler hinwegsehen liesse. Doch von kleineren Fehlern kann bei der Anzahl an Fehlgelaufenem bestimmt nicht mehr gesprochen werden.

So scheint z.B. die interne Kommunikation bei Jucker Farmart total zu versagen. So wurden sie bereits zu Begin von verschiedenen Personen stets gegenteilig beraten. Auch was die Zuständigkeit betrifft, wurden sie steht's an andere Personen verwiesen, die selten erreichbar waren. Ärgerlich dabei war auch, dass Fragen per E-Mail nicht beantwortet wurden. Sie schrieben, dass sie lieber hätten, wenn er sie anrufen würde. Im nachhinein überrascht dies nicht, da so alles etwas unverbindlicher gestaltet werden kann.

Die Planung:

Monate vor dem Fest, besprach man die genauen Details. Dabei empfahl man z.B. den Apero auf einer nahegelegenen Wiese abzuhalten. Als mein Schwager wenig später mit jemand anderem sprach, riet man wiederum davon ab, dort den Aperot abzuhalten. Das die Nutzung der Wiese separat verrechnet worden wäre, erfuhr er erst später.

Angesichts der schönen Aussicht auf den Pfäffikersee, war natürlich auch der Ort, wo die Fotos stattfinden konnten, ein wichtiger Punkt der besprochen werden musste. Dass dort dann beim Hochzeit ein schmutziges Festzelt steht, dass darüber hinaus vom Personal noch als Essenszelt benutzt wurde, war die Überraschung des Tages.

Selbst wichtige Abmachungen wie der Preis pro Menü (dazu später mehr) wurden offensichtlich nicht eingehalten. So wurde der Kostenvoranschlag von CHF 49.- pro Menü später auf der Rechnung kurzerhand auf CHF 54.- angehoben.

Weil einige unter den Gästen Vegetarier waren, wurde vereinbart, dass das Gemüse vor dem Fleisch auf dem Grill zubereitet wird. Am Tag der Hochzeit wurde auch diese Abmachung nicht eingehalten und das Gemüse zusammen mit dem Fleisch angebraten.

Ebenso ärgerlich war die nicht eingehaltene Abmachung, dass man sich mindestens 3 Monate vor dem Fest nochmals melde, um genaueres zu besprechen. Natürlich wurde auch dies nicht eingehalten und mein Schwager musste sich auch da selber darum kümmern.

Am Tag der Hochzeit:

Eine Hochzeitsfeier, wäre keine richtige Feier, wenn nicht alle Besucher etwas dazu beitragen würden. So ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich als Gast nicht in Jeans und Turnschuhen auf der Feier erscheine. Was jeder Gast als selbstverständlich ersieht, scheint für das Personal von Jucker Farmart ein Fremdwort zu sein. So wurden wir von Personal in Turnschuhen und Jeans bedient, womit eher die Atmosphäre eines Geschäftsessens als die einer Hochzeit entstand.

Auch das Essen war kein Paukenschlag. Das Buffet bestand für Fleischesser aus mageren Plätzli und sehr einfachen Fleischspiessen. Die Vegetarier bekamen ebenfalls nicht viel mehr. Reis und Gemüse und ein Vegi-Burger, der wie nicht abgemacht neben den Fleiscchspiessen gebraten wurde. Angesichts des Preises pro Menü, also eine Zumutung. Ebenso genervt hat, dass die vereinbarten Menükarten einfach vergessen wurden. Die Gäste mussten somit mündlich vom Bräutigam informiert werden.

Ein grosser Schnitzer wurde auch beim Servieren der Hochzeitstorte gemacht. Als diese bereits von zahlreichen Gästen begutachtet und von Kindern umzingelt wurde, erfuhren wir zu unserem grossen Erstaunen, dass es sich nicht um unsere Torte, sondern um die der nächten Hochzeitsgäste handelte. Offenbar hatte man die Torte schlichtweg verwechselt.

Fortsetzung folgt wegen begrenzter Zeichen im zweiten Beitrag weiter unten



Fledermaus  am 27.06.2010

Re: Erlebnisbericht: Jucker Farmart in Seegräben ZH

Teil 2:

Man stelle sich vor, was passiert wäre, wenn die falsche Torte bereits angeschnitten worden wäre oder ein Kind aus lauter Gluscht bereits mit den Fingern vorgekostet hätte. Eine Ersatztorte hätte nicht mehr organisiert werden können, da die nächste Hochzeitsfeier bereits am Abend stattfand. Ich verstehe auch nicht wie man diese Torte verwechseln konnte. Es handelte sich nämlich um eine regelrechte Prachtstorte ( Sprüngli Torte) , auf welcher sogar das Hochzeitspaar dekoriert war. Die andere Torte war um einiges mickriger und enthielt lediglich ein paar Verzierungen. Der Abbau und der Wiederaufbau verzögerte sich in dieser Folge und der sonst schon enge Zeitplan wurde noch enger. Dazu kommt, dass die Torte durch das zu späte Bereitstellen, teilweise noch gefroren war.

Nichts desto trotz kam das Personal Punkt 17:00 Uhr und zeigten die Räumlichkeiten bereits potentiellen Neukunden. Die noch sitzenden Hochzeitsgäste wurden regelrecht rausgedrängt, indem die Tische abgeräumt und um die Gäste herum geputzt wurde.


Die Rechnung - üble Nachwehen

Als ob noch nicht bereits genug passiert wäre, erlebte mein Schwager und seine Frau bereits wenige Tage später eine böse Überraschung, als die Rechnung im Briefkasten eintrudelte. Zunächst wurden 51 statt 45 Personen verrechnet, was preislich immerhin CHF 324.- mehr ausmacht. Eine weitere Überraschung erlebten sie auch bei der Verrechnung der Getränke. So wurden angeblich 60 Kaffees und 22 Weinflaschen getrunken. Angesichts deshalb, dass ein grösserer Anteil der Gäste Chinesen waren und auf Alkohol gänzlich verzichteten und danebst viele Gäste nicht mehr als 1 bis 1 1/2 Gläser Wein tranken, fällt es einem schwer diese hohe Anzahl an Weinflaschen zu glauben. Auch 60 Kaffes ist angesichts der wenigen Personen welche ich bei der Kaffeemaschine anstehen sah eine eher hohe Anzahl. Wie dem auch sei, beweisen kann man natürlich nichts. Es macht jedoch den Eindruck, dass es Jucker Farmart hauptsächlich um den Profit geht. Das hat das Hochzeitspaar schon während der Organisation deutlich gespürt. Oft wurde einfach nicht erwähnt, dass etwas nochmals extra kostet. Auch die Preise an und für sich, sind für einen Bauernbetrieb mehr als gesalzen. Raummiete 1'500.-, miete Videoprojektor 150.- etc. etc. Für alles muss extra nochmals bezahlt werden. Selbst eben, wenn der Aperot direkt auf einer Wiese vor dem Haus stattfindet, muss erneut für die Platzmiete in die Tasche gegriffen werden. Auch Dinge wie der verschwundene Tortenhalter, welchem wir nach der Hochzeitsfeier nachlaufen mussten, war etwas sonderbar. Es handelte sich dabei nicht wie üblich um ein Kunststoffgestell, sondern um einen massiven Sprüngli Tortenständer, welcher vom Hochzeitspaar nur gemietet wurde. Die Angestellte sagte anschliessend noch, dass man sich sonst nicht so eine gute Qualität gewöhnt ist. Ich bekam da den Verdacht, dass man diesen einfach mal verschwinden lies, in der Hoffnung dass dann niemand nach diesem mehr fragt. Er war nämlich bereits im Nebengebäude verschwunden.

Alles in allem konnte das Hochzeitspaar das Fest natürlich trotzdem geniessen, da die Stimmung durch diese Vorfälle nur geringfügig getrübt wurde. Im nachhinein sind solche Punkte natürlich trotzdem sehr nervend, da man sich so nicht eine perfekt organisierte - wie von Jucker Farmart in der Werbung angepriesen - Hochzeit vorstellt.


Zuletzt bearbeitet am 27.06.2010



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